Gamser Unterhaltung mit viel Musik und Sonne

Am Wochenende hat die Bürgermusik Gams für ihre Musikunterhaltung «Mini Beiz» den Widemsaal zum «Gasthaus Sonne» umfunktioniert. Bürgermusik, Future Band und Jungmusik spielten sich durch diverse Rhythmen und boten hochstehende Soli dar.

    Da war Andrang in «Miner Beiz». Viele Gamser wollten ihre Bürgermusik hören. Seine Bürgermusikanten aber müssten sich «scheint’s bereit machen», kündigte Vereinspräsident Peter Sonderegger, gekleidet als Beizer, an. Und dann strömten sie herein. Erst die Kochéquipe der Beiz, einige Touristen, Spaziergänger, Velofahrer, Strassenarbeiter und Bauern – so die kunterbunt gekleideten Bürgermusikanten. Und alle wollten etwas trinken. Aber da klemmte die Beiz: «Bier trinke nur dunne, rauche nur dusse, Kaffi i de Gartebeiz und Prosecco i de Bar», verwies der Beizer, denn jetzt mussten seine Leute ja musizieren. Als sie zu ihren Instrumenten griffen und der Präsident Delegationen und Behörden begrüsste, war der Start zu einem sehr einfallsreichen Abend gelegt.

    Marsch, Polka, Brass und Rock
    Natürlich fordert Blasmusik in der Regel als Auftakt einen flotten Marsch. «Dent Blanche» von Roger Volet hiess der, gefolgt von «Heaven’s Glory», einem sehr anspruchsvollen Stück von Mario Bürki, in dem ein Hornsolo im Gegensatz zu glockenheller Perkussion erklang. Damit will die Bürgermusik Gams im Juni am «Eidgenössischen Musikfest 2016» in Montreux punkten – eine hohe Anforderung. «Minz und Maunz» zeigte nochmals andere Klangfarbe, gekrönt von einem wundervollen Klarinettenduo. Danach folgte eine Polka, nach der Pause Brassklang, dann der Titel «Don’t let me down» von Gotthard und einen «Bon Jovi-Rock-Mix».

    Dabei weist die Bürgermusik Gams Orchesterkapazität auf, denn die Möglichkeiten sind vielfältig. Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton- und Bassinstrumente bestücken die Register, Perkussion und Schlagzeug und auch orchestrales Fagott und Oboe fehlen nicht. Da treffen sich Möglichkeit und Eifer zu hohem Können. Und Dirigent Harry Zierler verlangt viel von seinen Musikanten. «Das Auftreten im Konzert mit ihnen macht sichtlich Spass. Sie lassen sich echt fordern, denn sie musizieren begeistert», freut er sich. Der Funke springt, denn selber hat er sich über Trompete und Schlagzeug bis zum Dirigenten «hochmusiziert». Eröffnet haben die Unterhaltung die Nachwuchsmusiker Future Band mit dem Marsch «Sonnenschein» und dem Stück «Walking in the Sunshine» sowie die Jungmusik, welche erst seit 12 bis 18 Monaten ein Instrument lernt. Unter Leitung von Christa Lummer spielte sie aber bereits mit Bravour einen ersten Marsch und Melodien aus «Mary Poppins» und «Lion King». Applaus war ihnen gesichert; die Zuhörer verlangten Zugaben.

    Und es durfte auch noch Ehre verliehen werden. Helene Kaiser aus Gams bediente 18 Jahre im Musikheim der Bürgermusik Gams. Sie wurde an der HV als Ehrenmitglied und am Musikabend mit Blumen und Präsent geehrt. Für fröhliche Stimmung sorgten zusätzlich drei Bierkumpels am «Sonne»-Stammtisch. Ihre würzigen Witze zauberten Lacher in den Saal. Zum zukünftigen Ergebnis des Musikfestes Montreux konnte Sponsorengeld gezeichnet werden. Die bezifferten Franken, hochgerechnet mit der erreichten Punktezahl, ergaben den versprochenen Obolus. Daraus konnten aber erst noch fünf schöne Preise gewonnen werden.

    Acht Solisten traten auf
    Perfekte Soli haben gespielt: Nicole Thurnherr, Isabelle Bollhalder (Klarinette), Marcel Kaiser (Horn), Michael Dürr (Cornet), Tamara Bernold (Querflöte), Philipp Schäffler (Schlagzeug), Marco Oberholzer, Simon Bislin (Trompete).

    Quelle: Tagblatt